Aktuell

Power of Print Award 2016

Der Vorstand der Schirner Zang Foundation freut sich, die Entscheidung der Jury, die auch in diesem Jahr das stärkste Stück gedruckter Kommunikation für den POWER OF PRINT AWARD 2016 ausgewählt hat, bekanntzugeben:

Dir Gewinner des POWER OF PRINT AWARD 2016 ist die Chefredaktion von BILD für „BILD ohne Bilder“. Und es sind die Verantwortlichen all der Print-Titel, die das Bild des ertrunkenen syrischen Flüchtlingsjungen Ayan (3) gedruckt haben.

“Artist for Safer Sex”, die HIV/AIDS-Präventions- und Spendenkampagne der Schirner Zang Foundation wurde bei dem LeadAwards 2016 als “Kampagne des Jahres” ausgezeichnet.

 

Bild 11. Okt. 2016, Foto: Sybill Schneider

Bild 11. Okt. 2016, Foto: Sybill Schneider

In den Tod getrieben Der Flüchtlingsjunge Alan am Strand von Bodrum in der Türkei Fotografin: Nilüfer Demir

In den Tod getrieben
Der Flüchtlingsjunge Alan am Strand von Bodrum in der Türkei
Fotografin: Nilüfer Demir

LeadAwards 2016

 

“Artist for Safer Sex”, die HIV/AIDS-Präventions- und Spendenkampagne der Schirner Zang Foundation wurde bei dem LeadAwards 2016 als “Kampagne des Jahres” ausgezeichnet.

 

"SafySex"-Kampagne von Schirner Zang Foundation, Ausstellung "Visual Leaders", Deichtorhallen Hamburger, 27. Aug. - 30. Okt. 2016

„SafySex“-Kampagne von Schirner Zang Foundation, Ausstellung „Visual Leaders“, Deichtorhallen Hamburger, 27. Aug. – 30. Okt. 2016

"SafySex"-Kampagne von Schirner Zang Foundation, Ausstellung "Visual Leaders", Deichtorhallen Hamburger, 27. Aug. - 30. Okt. 2016

„SafySex“-Kampagne von Schirner Zang Foundation, Ausstellung „Visual Leaders“, Deichtorhallen Hamburger, 27. Aug. – 30. Okt. 2016

Photoserie „Bye Bye“ auf der Biennale
„Image“ 2016 in Vevey, Schweiz

Michael Schirner appropriates a series of historical snapshots by working on images found in newspapers and on the Internet. From Robert Capa’s picture of a falling Republican soldier in 1936 to video surveillance images of the last time Princess Diana was seen alive in 1997, the artist erases elements which would a priori make these images instantly recognisable. This clever process compels visitors to search their photographic memory to reconstruct the whole image and the historical event to which to refers. ( http://www.images.ch/en/festival-en/program/artists/michael-schirner/ )

 

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale "Image" 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale „Image“ 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale "Image" 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale „Image“ 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale "Image" 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie BYE BYE von Michael Schirner, Bienniale „Image“ 2016 in Vevey, 10. September – 2. Oktober 2016

Photoserie Bye Bye von Michael Schirner wurde auf der Bienniale "Image" in Vevey in der Schweiz ausgestell. Ausstellungsdauer: 10 September – 2 Oktober 2016

Photoserie Bye Bye von Michael Schirner wurde auf der Bienniale „Image“ in Vevey in der Schweiz ausgestell. Ausstellungsdauer: 10 September – 2 Oktober 2016

 

 

ARTISTS FOR SAFER SEX

24 internationale Fotokünstler sagen HIV/AIDS den Kampf an und zeigen wie man’s macht

 

Ein erigierter Penis mit Hand und Kondom – 24 Mal in Szene gesetzt von renommierten internationalen Fotokünstlern und organisiert von Kexin Zang, Kreativdirektorin und Frau der Werbelegende Michael Schirner. Sie startet „Artists for Safer Sex“, die HIV/AIDS-Präventions- und Spendenkampagne der Schirner Zang Foundation. Ihr Ziel: durch aufmerksamkeitsstarke Texte und Bilder den Gebrauch von Kondomen zu steigern und Spenden für die HIV-Forschung zu sammeln. Die Safy Sex Fotos werden vorab nicht gezeigt, sondern nach dem Prinzip „Bilder im Kopf“ als reine Text-Anzeigen in gedruckten und digitalen Medien beschrieben und mit ihrem Erscheinungstermin auf der Kampagnen-Website angekündigt. Das erste „Safy“ wird am 25. Juni enthüllt – danach weitere 23 Safys, jeweils Samstags auf www.safy-sex.de.

 

Kampagne-Website

Kampagne-Website

Doppelseitige Anzeige der "Artists for Safer Sex" - Kampagne in Playboy

Doppelseitige Anzeige der „Artists for Safer Sex“ – Kampagne in Playboy

Beitrag in Playboy über die #SafySexPhotoContest

Beitrag in Playboy über die #SafySexPhotoContest

Doppelseitige Anzeige in SPEX

Doppelseitige Anzeige in SPEX


WORLD GALLERY

Der Gewinner des Power of Print Award 2015

 

Michael Schirner zur Preisverleihung am 29. 10. 2015 in den Hamburger Deichtorhallen:

 

Meine Damen und Herren,

 

der Power of Print Award ist ein Förderprojekt der gemeinnützigen Schirner Zang Foundation.

Unsere Stiftung ­fördert Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung. ­ Sie ist eine Plattform, auf der sich die ideenreichsten Künstler, Designer, Forscher und Unternehmer Europas und Asiens treffen und miteinander zusammenarbeiten.

 

Die Jury der Schirner Zang Foundation zeichnet jedes Jahr das innovativste Beispiel gedruckter Kommunikation mit dem Power of Print Award aus. Ich habe die Ehre, Ihnen die Entscheidung unserer Jury, bekanntzugeben:

 

Der Gewinner des Power of Print Award 2015 der Schirner Zang Foundation ist die iPhone 6 Kampagne „World Gallery“ von Apple.

 

Die Jury begründet ihre Entscheidung so:

 

„Mit dieser großartigen Plakat- und Anzeigenkampagne hat Apple es geschafft, unsere gesamte bebaute Umwelt in eine eindrucksvolle Kunstgalerie zu verwandeln und die Menschen mit einer wundervollen Ausstellung von mehr als 70 hervorragenden iPhone 6 Fotografien von Profifotografen und Amateuren zu faszinieren.

Damit beweist Apple unsere These, dass gute, ästhetisch anspruchsvolle Werbung die wahre Kunst unserer Zeit ist.

Der Satz von Joseph Beuys muss entsprechend ergänzt werden: „Jeder Mensch ist ein Künstler, vorausgesetzt, er hat ein iPhone von Apple.“

 

https://fstoppers.com/contests/17-outstanding-photos-apples-shot-iphone-6-world-gallery-61493


 

Titelseite von BILD am 8. September 2015

Titelseite von BILD am 8. September 2015

BILD feiert 30 Jahre BILDER IM KOPF von Michal Schirner

BILD feiert 30 Jahre BILDER IM KOPF von Michal Schirner


OHNE BILDER

BILD vom 8. September 2015

 

Zum 30jährige Jubiläum der 1. Ausstellung BILDER IM KOPF von Michael Schirner in Hamburg 1985 ließ Kai Diekmann die BILD vom 8. September 2015 ohne Bilder drucken.

 

Kommentare in bild.de

 

http://www.bild.de/news/inland/darstellungsform-bilder/keine-bilder-in-bild-reichelt-warum-wir-uns-zwingen-muessen-hinzuschauen-42487776.bild.html

 

http://www.bild.de/news/inland/ausstellung/vor-30-jahren-in-hamburg-fotoausstellung-ohne-fotos-42487780.bild.html

 

Michael Schirner, Do you wanna see me naked, lover? Do you wanna peek underneath the cover? in: Haut und Hülle, Umschlag und Verpackung, Hrsg. Ute Seiderer und Michael Fisch, Rotbuch Verlag, Berlin 2014

Michael Schirner, Do you wanna see me naked, lover? Do you wanna peek underneath the cover? in: Haut und Hülle, Umschlag und Verpackung, Hrsg. Ute Seiderer und Michael Fisch, Rotbuch Verlag, Berlin 2014

Haut und Hülle, Innenseite

Haut und Hülle, Innenseite

 

 

 

DO YOU WANNA SEE ME NAKED

Michael Schirner in „Haut und Hülle“

„In Haut und Hülle setzen sich 23 international anerkannte Autoren, Wissenschaftler und Künstler mit Techniken und Praktiken des Verschleierns und Verkleidens in der Sprache und in der Malerei, mit der Bedeutung von Verpackungen im Handel und in der Industrie sowie der menschlichen Haut als Repräsentation des eigentlichen Ich auseinander. Von der „Haut“ als erste Hülle des Menschen über die zu verpackenden, verhüllenden Dinge als Konsum- oder Ziergegenstände bis hin zu Michael Schirners Beitrag Do you wanna see me naked, lover? Do you wanna peek underneath the cover …“

 

BILD, 9. Juli 2014, Seite 1 der 6seitigen WM-Strecke

BILD, 9. Juli 2014, Seite 1 der 6seitigen WM-Strecke

BILD, 15. November 2014

BILD, 15. November 2014

OHNE WORTE

Der Gewinner des Power of Print Award 2014

Michael Schirner zur Preisverleihung am 14. 11. 2014 in der Hamburger Markthalle:

 

„Guten Abend, meine Damen und Herren, vor zwei Jahren haben meine geliebte Frau, die chinesische Künstlerin und Kommunikationsdesignerin Kexin Zang, und ich die Schirner Zang Foundation ins Leben gerufen. Unsere Stiftung ist so wie wir: Da wir beide deutsche und chinesische Künstler, Designer, Forscher und Unternehmer sind, machen wir unsere Stiftung zur Plattform, auf der die ideenreichsten europäischen und asiatischen Künstler, Designer, Forscher und Unternehmer sich treffen und zusammenarbeiten.

 

Ein Förderprojekt der Schirner Zang Foundation ist der Power of Print Award. Mit ihm zeichnet die Foundation in diesem Jahr zum ersten Mal die herausragendste Leistung visueller Kommunikation in Zeitungen, Zeitschriften, Anzeigen oder Plakaten aus.

 

Zum diesjährigen Preisträger muss ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen:
An einem Morgen in diesem Sommer am Zeitungsstand traf mich eine Titelseite wie der Blitz aus heiterem Himmel. Ich rief sofort Markus Peichl von der Lead Academy an und sagte ihm: „Der Gewinner unseres Power of Print Award für das stärkste Stück bedruckten Papiers diesen Jahres, ist der Beitrag …“ und Markus ergänzte: „… den wir jetzt auch gerade in der Jury der Lead Awards auszeichnen.“

Heute darf ich Ihnen das offizielle Juryergebnis verkünden: Der Gewinner des Power of Print Award und der Lead Awards in Gold für den besten Zeitungsbeitrag des Jahres ist die 6seitige WM-Strecke zum 7:1 mit der genialen Titelzeile „Ohne Worte“ in BILD vom Mittwoch, den 9. Juli 2014.“

 

„Die Redaktion von BILD hat es geschafft, die Emotionen der Nation mit zwei Worten auszudrücken: „Ohne Worte“.
BILD ohne Worte sind 6 Seiten mit den besten Bildern unserer Torschützen des 1:0, 2:0, 3:0, 4:0, 5:0, 6:0, 7:0.
BILD ohne Worte ist eine logistische Meisterleistung: Über Nacht wurde die Struktur des Blatts auf den Kopf gestellt, um diese Strecke einzuplanen.
Mit BILD ohne Worte hat die Redaktion bewiesen, dass die gedruckten Medien eine Kraft haben, von der die digitalen Medien nur träumen können.“

 

http://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-leute/gold-fuer-bild-38575004.bild.html

Michael Schirner, Bilder der Serien BYE BYE und PICTURES IN OUR MINDS im Katalog zur Ausstellung "Daily Memories", Kunstmuseum Magdeburg 2014

Michael Schirner, Bilder der Serien BYE BYE und PICTURES IN OUR MINDS im Katalog zur Ausstellung „Daily Memories“, Kunstmuseum Magdeburg 2014

Arbeiten der Serie “Pictures in our Minds”

Arbeiten der Serie “Pictures in our Minds”

Arbeiten der Serie “BYE BYE”

Arbeiten der Serie “BYE BYE”

DAILY MEMORIES

Annegret Laabs

Daily Memories zeigt Fotografien, Videos, Skulpturen und Gemälde, in denen Künstler Bilder für alltägliche Erinnerungen gefunden haben. Es sind Bilder, die die Dimension unseres eigenen autobiografischen Gedächtnisses erreichen und beim Betrachter jenen kommunikativen Prozess in Gang setzen, der Erinnerung erst möglich macht.

 

Michael Schirner ist mit 14 Werke der Serie BYE BYE und 4 Werke der Serie PICTURES IN OUR MINDS in der Gruppenausstellung DAILY MEMORIES vertreten.

Michael Schirner, Art meets Ads, in: Ansicht Rückblick Eindruck, 30 Jahre avcommunication, avedition GmbH, Ludwigsburg 2013

Michael Schirner, Art meets Ads, in: Ansicht Rückblick Eindruck, 30 Jahre avcommunication, avedition GmbH, Ludwigsburg 2013

READ IT SIDEWAYS

Michael Schirner

1994 wurde vebacom, die Telekommunikationsgesellschaft der Veba AG gegründet und 1996 – nach der Partnerschaft mit RWE – in o.tel.o umbenannt.

 

In dem Jahr feierten wir den 10jährigen Geburtstag der Michael Schirner Werbe- und Projektagentur, die ich – im Gedenken an unsere wunderbaren 10 Jahre bei der GGK Düsseldorf – „KKG“ nannte. Wir hatten unsere Räume gleich neben der Bank, für die wir auch arbeiteten, und die KKB hieß, was dazu führte, dass wir nicht nur die Post der GGK kriegten und die unsere, sondern auch die der KKB und die unsere und die der GGK, was sich erst änderte, als wir unsere KKG umbenannten in Michael Schirner Werbe- und Projektagentur. Als es GGK nicht mehr gab und auch KKB nicht mehr, hätten wir uns – im Gedenken an beide – wieder KKG nennen können, was wir aber nicht taten, weil wir dann wahrscheinlich gar keine Post mehr bekommen hätten. – So viel zu Umbenennungen. Zurück zum Geburtstag.

 

Ein Geschenk, das wir an diesem Tag bekamen, war der Werbeetat von vebacom. Ich erinnere mich noch genau: Die Superstars unserer Factory, Claudia Hammerschmidt, Caspar Frenzel, Diedrich Diederichsen, Matthias Heiner, Anja Wilke, Sebastian Turner, Katja Stuke, Catharina von Poser und all die anderen saßen am großen schwarzen Lacktisch in der Halle, die wir mein Büro nannten, und stießen auf uns und unsere 10 Jahre an, als sich plötzlich die neugotischen Kassettentürflügel öffneten und ein Engel den Raum betrat und sagte (Hall): „Fürchtet Euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude: Ihr habt heute einen Riesenwerbeetat gewonnen und alles ganz ohne Wettbewerbspräsentation, einfach so als Geschenk der freundlichen Tochter der mächtigen Mutter Veba, für die Ihr die erste private Telefongesellschaft erfinden sollt. Damit nicht genug: „Macht einfach die beste Kommunikation für die neue Kommunikationsfirma, also genau die, die Ihr am besten findet. Niemand wird Euch hindern, die tollste und schönste L’art pour l’art-Kampagne der Welt zu machen: kein Werbeleiter, kein Marketingchef, kein Finanzchef, kein Marktforscher, keiner wird Euch reinreden.“ Ganz konnten wir unser Glück nicht fassen, ich fragte leise: „Warum gerade wir?“ Der Engel strahlte: „Das ist der Wille des Vorstands.“

Anzeige zur Einführung der Telekommunikationsfirma vebacom, 1994

Anzeige zur Einführung der Telekommunikationsfirma vebacom, 1994

Ulf Bohla war gerade Vorsitzender der Geschäftsführung von vebacom geworden. Bohla war IBMer. Und IBM war damals das, was heute Google, Apple, Facebook, Microsoft und Yahoo zusammen sind. IBM hatte ein einfaches Geschäftsprinzip: „Von allem das Beste“ d.h. die besten Mitarbeiter, die beste Bezahlung, die beste Stimmung, die besten Produkte, die beste Kommunikation, die beste Architektur, die beste Kunst etc. und damit machten sie die besten Geschäfte.

 

(Ich hatte das Glück, dass wir 17 Jahre die Kommunikation der IBM Deutschland machen durften – eben so lang, bis eine internationale Kampagne aus den USA kam.)

Anzeige zur Einführung der Telekommunikationsfirma vebacom, 1994

Anzeige zur Einführung der Telekommunikationsfirma vebacom, 1994

Nach dem IBM-Prinzip arbeitete Bohla auch bei vebacom. Deshalb wollte er wohl, dass avcommunication alle Messeauftritte und die Michael Schirner Werbe- und Projektagentur die gesamte Kommunikation für vebacom gestaltet.

 

Und noch was: Bohla wollte, dass vebacom das freundlichste Unternehmen wird – eben die Alternative zur Telekom.

 

Wir hatten also die wunderbare Aufgabe, die beste Kampagne für das freundlichste Unternehmen zu machen. Das fiel uns nicht schwer, denn die Mitarbeiter von vebacom waren die besten und freundlichsten.

 

Weil die Firma gerade gegründet worden war, gab es nur wenige Leute da. Und weil es nur ein paar waren, kannte jeder jeden. Jeder war neu, keiner hatte Ahnung, wie man eine Telefongesellschaft macht, Produkte gab es noch keine, folglich auch kein Produktmanagement, kein Marketing, keine Marktforschung, keine Gremien … Der Engel hatte nicht zu viel versprochen: Niemand hinderte uns daran, die beste, schönste und wahrste L’art pour l’art-Kampagne zu machen und alles für ein Telekommunikationsunternehmen, das es noch nicht gab.

Grammatik des Lächels von vebacom/o.tel.o, 1994

Grammatik des Lächels von vebacom/o.tel.o, 1994

Ulf Bohla – übrigens ein ausgezeichneter Musiker, der heute noch erfolgreiche Konzerte in Hamburg gibt – wollte, dass wir genau das machten, was wir gern machen wollten: Werbung, die wahre Kunst unserer Zeit, kein Kunstgewerbe, sondern richtig gute Kunst. Er wusste: Das Einzige, was die gerade gegründete Firma machen konnte, war eine große Medienkampagne, waren State oft the Art Corporate Communications, Corporate Design, Advertising Art und hervorragende Messestandgestaltung. Da die Veba AG Ihrer Tochter etlichen Milliarden in die Hand gedrückt hatte, konnten alle aus dem Vollen schöpfen – ganz nach Andy Warhols Maxime: „Making money is art and working is art and good business is the best art“.

Plakat zur Einführung der Telekommunikationsfirma vebacom, 1994

Plakat zur Einführung der Telekommunikationsfirma vebacom, 1994

Die Besprechungen, bei denen wir unsere Werke vorstellten, und Norbert W. Daldrop von avcommunication seine, waren ein Traum: Bohla gefiel die Rolle des großzügigen Mäzens der Kunst und genoss jede Präsentation. Lutz Grüttke, vorher Generalbevollmächtigter bei der IBM Deutschland und Initiator der besten Kampagne der Welt (IBM), war vebacom-Berater und unser Schutzengel, moderierte klug und entspannt. Hartmut Albrecht, Pressesprecher, von der Mutter geschickt, um aufzupassen, dass die Tochter keinen Unsinn macht – drückte beide Augen zu und übte freundliche Zurückhaltung. In Patricia Huppermanns, die muntere quicklebendige Managerin voller Ideen (der Name o.tel.o stammt von ihr) verliebten sich alle.

Design des Logos für o.tel.o, 1996

Design des Logos für o.tel.o, 1996

Und ich hatte das Vergnügen, mit Norbert W. Daldrop zusammenzuarbeiten; er war Meister in allem, was wir Kommunikationsdesigner nicht so gut konnten: die dritte Dimension, die Bauten der Kunst für faszinierende Kommunikation im Raum.

 

Mit unserer Werbe- und Projektagentur und avcommunication hatte vebacom die Voraussetzungen geschaffen für eine Unternehmenskommunikation als Gesamtkunstwerk, das alle Medien einbezieht: Corporate Design, Printmedien, Anzeigen, Plakate, Publikationen, Werbemittel, Videos, TV-Spots etc. Dazu das Messearchitektur- und Eventdesign von avcommunication, das unserem Corporate Design eine dritte Dimension verschaffte.

Plakat zur Einführung der Telekommunikationsfirma vebacom, 1996

Plakat zur Einführung der Telekommunikationsfirma vebacom, 1996

vebacom hatte begriffen, was ich vor Jahren gepredigt hatte: dass ihre Werbung ihre Kunst ist, dass sie die Mäzene ihrer Werbekunst sind, dass diese Kunst ihre Größe, ihre Intelligenz, ihre Sensibilität ausdrückt, dass sie ihr Denkmal ist, ihr Petersdom, dass ihre Plakate, Anzeigen, Filme und Messestände die Skulpturen und Paläste dieses Jahrhunderts sind.

 

Ich er erinnere mich noch ziemlich gut an den Tag im Sommer 1994, als wir die Idee für die Kampagne der vebacom entwickelten, weil es so unglaublich heiß war und wir im Studio unter dem Dach – einem richtigen Hot Shop – unseres neogotischen Agenturschlösschens in der Prinz-Georg-Straße in Düsseldorf saßen, wir, d.h. Caspar Frenzel, unser jüngster und schönster Artdirector, und Diedrich Diederichsen, der geniale Pop-Kunst-Netz-Kultur-Musik- Neo-Formalismus-Psychedelia-Papst der westlichen Hemisphäre und ich. Wir hatten uns vorgenommen, unseren Kampagnenideenrekord, der bei 8 Minuten lag, zu brechen, um möglichst schnell in Löricker Freibad zu kommen.

Plakat zur Einführung der Telekommunikationsfirma vebacom, 1994

Plakat zur Einführung der Telekommunikationsfirma vebacom, 1994

Da Telekommunikation und Informationstechnologie unsere Themen waren, nutzen wir unser internes Wissenschaftsnetzwerk und fragten unseren Freund Scott F. Fahlman an der Carnegie Mellon University, ob er eine Idee für die freundlichste Telefongesellschaft der Welt hätte. Postwendend kam seine freundliche Antwort:

 

19-Aug-94 11:44 Scott E Fahlman :-) From: Scott E Fahlman <Fahlman at Cmu-20c>

 

I propose that the following character sequence for joke markers:

 

:-)

 

Read it sideways. Actually, it is probably more economical to mark things that are NOT jokes, given current trends. For this, use

 

:-(

 

Tageszeitungsanzeige zur Einführung der Telekommunikationsfirma o.tel.o, 1996

Tageszeitungsanzeige zur Einführung der Telekommunikationsfirma o.tel.o, 1996

Ich: „Wie findest Du das, Diedrich?“

D.D.: „Nicht schlecht, mich stört nur, dass man den Kopf zur Seite drehen muss“, und drehte seinen Kopf zur Seite.

C.F.: „Da hab ich eine Idee“ und drehte Diedrichs Kopf von der Horizontalen in die Vertikale.

Ich: „Geniale Erfindung. Jetzt kann man das freundliche Gesicht sehen, ohne den Kopf zu verdrehen.“

D.D. grinste: „Sehr betrachterfreundlich“

Ich: „Das freundliche Gesicht der Telekommunikation“

D.D.: “Der freundlichsten Firma weltweit“

 

Mit Caspars freundlichen Gesichtern hatten wir für vebacom eine neue Sprache erfunden, eine, die total digital war („Total digital“ hieß das neue Buch von Nicholas Negroponte, das wir an vebacom-Freunde verschickten) und total emotional, eine Sprache ohne Buchstaben, ohne Schrift, ohne Laute (kein Wunder, denn Caspar war, wie die meisten Artdirektoren, Legastheniker). Und vor allem: very very l’art pour l’art.

 

Wir wollten, dass auf jedem Kommunikationsmittel der vebacom-Kampagne eins von Caspars freundlichen Gesichtern strahlte.

 

Ein Blick auf die Uhr: Wir hatten unseren Rekord gebrochen: Nach 7 Minuten war die Kampagnenidee da, das lachende 7-Minuten-Ei des Caspar Columbus Frenzel.

Tageszeitungsanzeige zur Einführung der Telekommunikationsfirma o.tel.o, 1996

Tageszeitungsanzeige zur Einführung der Telekommunikationsfirma o.tel.o, 1996

Der Rest war Feinarbeit: Wir mussten eine Grammatik der Gefühle entwickeln, eine Schrift für die Gesichter auswählen, Zeichen für Augen, Nase, Mund generieren, den Zeichen Farben geben, 45 Gesichtsausdrücken designen (siehe oben) lachende Anzeigen gestalten, strahlende Plakate, grinsende Publikationen, zwinkernde Banner, gesichterschneidene Filme etc.

 

Und dann kamen die Künstler von avcommunication: Sie beamten unsere super-flache Punkt-Komma-Strich-Gefühlswelt – die Welt als Scheibe, als Riesen-Button, als fliegende Untertasse – in die vierte Dimension eines anderen Raum-Zeit-Kontinuums und verwandelten sie in Landschaften des Lächelns und Paläste des listigen Augenzwinkerns der freundlichsten Telefonfirma. In ihnen bewegten sich Scharen staunender Massen von Messebesuchern, sie tauchten aus tiefem Schwarz in rote, gelbe, grüne, blaue Zonen von Emotionen der ikonographischen Grinsearchitektur, begegneten dem Semikolon-Augenzwinkern auf Texttafeln und Videoscreens und zwinkerten zurück.

Tageszeitungsanzeige zur Einführung der Telekommunikationsfirma o.tel.o, 1996

Tageszeitungsanzeige zur Einführung der Telekommunikationsfirma o.tel.o, 1996

Vielleich fragt jetzt irgendein vernuftverseuchter Marketer: Schön und gut, aber verkauft es?

 

Antwort: Klar, o.tel.o war 1999 mit über einer Million Pre-Selection-Kunden der erfolgreichste private Anbieter und ist heute noch eine geschätzte Marke von vodafone ;-)

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